Kapitel 13 : Geschichte im Steinbruch
Aus dem Steinbruch der Geschichte
Giganten
Eine fast wahre Geschichte -neu erzählt
Als Schiller hörte, dass der große englische Philosoph
John Locke, eine Locke seines Haares den Seinen überlassen,
konnte er es nicht fassen,
dass es nicht die Seine war.
Doch die Zeit war reif, um im ständigen Kampf der Giganten,
Schiller und Goethe, um die Trophäe für Verleger und Leser zu streiten.
Schiller war jung, der Goethe war alt,
als sie sich trafen
um Sturm und Drang in Dichtung zu bereiten.
Wer darf die Locke seines Haares der Menschheit überlassen ?
Goethe sprach: „Mein Egmont , mein Faust, mein Götz, mein Werther,
das sind die Helden dieser Zeit,
nicht dieser unmögliche Streit
um des Lockes Locke” .
Da kennt ihr unseren Schiller schlecht,:
„Natürlich :” sprach er: „Alles recht,.
Doch wollt Ihr meine Glocke,
meinen Tell und Wallenstein ein wenig loben,
Maria Stuart, die Räuber , Don Karlos und die Jungfrau sind ganz oben
auf der Liste der gelesenen Dramen
Ich bin bereit , ich wette meinen Kopf ,
ich gewinne den Streit”.
Schiller starb vor der Zeit
und Goethe lebte noch lange.
Im Beinhaus zu Weimar er den Schiller fand
Nahm dessen Schädel in die Hand
schaute diesen Schädel an und fragte sich,
wo denn die Haarpracht ist geblieben.
Die Locke war fort und nicht mehr aufzufinden,
auch nicht bei dessen Lieben.
Was Goethe nicht wusste, wissen wir heute:
Schillerkragen, Schillerkirche, Schilleria Kuhnert (Pfeffergewächs), Schillerstraße,
und auch Schillerplatz, Schillereiche, Schillertheater und sofort
und, Schillerlocke, dass war Schillers Beute.
Schillerlocke, ?
Oh ja, ein Genuß aus einem Stück Fisch
frisch geräuchert, fein geringelt,
gibt es jetzt bei bei Feinkost Kröger!
Gibt es eine Goethelocke ?
Nein , nicht bei Kröger und auch nirgendwo.
So hat Schiller das Rennen gemacht,
was Goethe letztendlich nicht störte,
machte weiter wie bisher mit mehr als 1000 Gedichten
unendlichen Geschichten
und Dramen.
die im Laufe der Zeit zusammenkamen.
Nun sind beide in Weimar auf den Sockel gestellt,
Goethe ein klein wenig größer,
weil Heimvorteil,
Schiller ein wenig kleiner
so kennt sie nun die ganze Welt.
So hoffen wir mit ihr, dass es die Schillerlocken noch lange gibt
und der Fisch nicht plötzlich verschwindet.
Neu erzählt im Juli 2020
Aus dem unveröffentlichten Band: „Lyrik vom Lande“
© Copyright beim Autor Horst H. Kibbel, Schöneck/Hess.